Stammkirche Nuestra Señora de La Concepción

Dokumente aus den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts bezeugen bereits eine Kapelle der Heiligen Maria in der Nähe der Ländereien des Adelantado.

In den darauf folgenden Jahren, vor allem gegen Ende des 17. Jahrhunderts, wurden Erweiterungen gebaut, und so entstand eine dreischiffige Kirche mit je einer Kapellen im Chor sowie zwei weiteren im Evangelienschiff. Die letzte Bauphase fand im Wechsel des 17. zum 18. Jahrhundert statt, in der vor allem die Holzarbeiten im Getäfel hervorzuheben sind.

Dieses architektonische Konzept besteht bis heute, obschon ein Brand in 1978 das gesamte Mobiliar zesrtörte; interessante Stücke, wie die Martínez Montañez (ca. 1650) zugeschriebene Schnitzerei Unserer Lieben Frau von Candelaria, das Bildnis Unserer Lieben Frau der Betrübten, erschaffen von Martín de Andújar (1637) oder der Sankt Michael aus der deutscher Schule des 18. Jahrhunderts. Glücklicherweise hat ein Teil der Gemälde, der Goldwaren und die liturgischen Gewänder den unheilvollen Brand überstanden.

1993 wurde sie wieder für den Gottesdienst eröffnet. Die ursprüngliche Struktur wurde beibehalten, vor allem die vier interessanten Fassaden aus dem 16. und 17 Jahrhundert, die durch die Steinmetzarbeiten die Entwicklung der Kunst auf den Kanaren darstellen. Von dem kleinen gotischen Eingangstor mit Kielbogen zur unteren Sakristei bis hin zu den zwei interessanten Toren der Hauptfassade der Kirche, oder die, die sich an der Nordseite des Gebäudes befindet wird in der Bauweise ein gewisser Geschmack für das Portugiesische wird ersichtlich.

Der klassizistisch anmutende Turm wurde Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet. Nach dem Brand wurde er an die Südseite der Kirche verlegt, wie es im ursprünglichen Baukonzept vorgesehen war. Die ursprünglichen Strukturen und Entwürfe wurden auch bei der Rekonstruktion der Dächer beibehalten.

Im Inneren können wir derzeit den Bau neuer, an die ursprünglich vorhandenen angelehnte Altarbilder beobachten, die mit traditionellen Tischlerei-Verfahren hergestellt werden, so wie etwa das, das der allerseligsten Jungfrau Maria vom Rosenkranz gewidmet ist.

Der größte Teil der Bildnisse dieser Kirche sind Werk des Bildhauers Ezequiel de León y Domínguez, wie etwa die Unsere Liebe Frau der Betrübten, der Nazarener, Sankt Johannes, Ecce-Homo, Unsere Liebe Frau der Barmherzigkeit oder der Christus der Erlösung. Andere wiederum wurden bei Werkstätten auf dem Festland in Auftrag gegeben, wie etwa der an die Säule gefesselte Christus, der das Werk des sevillanischen Bildhauers Francisco Fernández ist.

Aus jenem Brand wurden zwei Skulpturen gerettet: die allerseligste Jungfrau Maria vom Rosenkranz und die Mater Dolorosa sowie einige Leinwände, wie etwa die mit dem Bildnis von Nuestra Señora de la Antigua, welches eine anonyme Kopie des Originals in der Kathedrale von Sevilla ist. Dann ist da natürlich auch das prachtvolle Goldschmiedewerk mit dem silbernen Prozessionskreuz, das als ältestes auf den Inseln gilt und von der Hand des bekannten Francisco de Soto stammt, der es 1560 herstellte.

Die Kirche Nuestra Señora de la Concepción (Unsere Liebe Frau der Unbefleckten Empfängins) wurde 2003 zum Kulturgut in der Kategorie Monumente erklärt.