Naturschutzgebiet Rambla de Castro

An der Küste von Los Realejos gibt es zahlreiche historisch und natürlich attraktive Stellen. Das Grün der Bananenplantagen und der Zauber der alten Gutshöfe führen uns zu einem der bedeutendsten Naturschutzgebiete der Kanaren: Die Rambla des Castro.

Hier finden wir seltene und einzigartige natürliche Formen, die außerdem von besonderem wissenschaftlichen Interesse sind, wie etwa die Haine mit kanarischen Palmen, die Zeugen alter Pflanzenformationen sind.

Außerdem gibt es Bestände als geschützter, einheimischer kanarischer Flora und Arten, die EU-weit durch Rechtsnormen erfasst werden.

Das Majorat von Castro datiert zurück auf den Anfang des 16. Jahrhunderts und seine Ursprünge gehen zurück auf die Verteilung der Ländereien nach der Eroberung Teneriffas durch den Adelantado Alonso Fernández de Lugo.

Auf einer Anhöhe, von der aus die ganze Landschaft sichtbar ist, steht die Kapelle von San Pedro. Sie wurde im 18. Jahrhundert errichtet und beherbergt ein Bildnis des Apostels, Schnitzwerk aus der Zeit des Inselbarocks. Weiter unten liegt die Hazienda Castro, zwischen der Mündung der Schlucht von Godinez und der Rambla del Mar gelegen. Es ist der wichtigste Gutshof an der Küste und datiert zurück bis in das 16. Jahrhundert.

An einem Ende des Majorats finden wir die San Fernando Schanze, eine Verteidigungs-Festung, die Ende des 18. Jahrhunderts gebaut wurde und die 1808 eine Geschützpforte mit fünf Kanonen hatte (von denen derzeit noch drei erhalten sind), die von Agustín von Bethencourt y Catsro aufgestellt wurden. Sie wurde hauptsächlich gebaut, weil damals Piraten die Küstengewässer heimsuchten, um Schiffe zu überfallen, die in Richtung Festland in See stachen.

Von der Villa Castro aus kann man, ebenso wie von vielen anderen Orten in dieser Gegend, im Osten den Wasser-Aufzug von La Gordejueja sehen, der 1903 von der Familie Hamilton gebaut wurde. Dieser Bau ist bemerkenswert, weil er in extrem schwierigem Gelände errichtet wurde und weil dort die erste Dampfmaschine Teneriffas installiert wurde. Ziel war es, das Wasser, das in La Gordejuela entsprang für die Mühle zu benutzen und dann zu den Bananenplantagen in beiden Realejos empor zu heben.

Wusstest Du dass…

  • In der Rambla de Castro sind viele Filmszenen gedreht worden, wie etwa für die erste Version von Moby Dick und fürd en Agenten 007.
  • Dichter und Reisende haben großen Lob über die Rambla de Castro geschrieben: Für Sabino Berthelott waren es „die Gärten von Armida, ohne das Zutun von Menschen“.
  • Jaques Leclerq, der sie Ende des 19. Jahrhunderts kennenlernte, schrieb: „die Palmen von der Rambla de Catsro lie€n ihn von der berühmten Alameda von Rio de Janeiro träumen und seine Grotten riefen klassische Erinnerungen an die Insel Calypso hervor“.
  • Jean Marcart, Astronom am Observatorium von Paris kam 1909 zu Besuch und beschrieb sie als den „Garten Eden, der sich bis zu den Wellen des Meeres erstreckt“.
  • José de Viera y Clavijo, der berühmte Gelehrte sagte 1773 in seiner Geschichte der Kanaren darüber, es sei „ein Herrlicher Gutshof mit einem wunderbaren Umfeld“.
  • Laut Benigno Carballo Wangüemert „gibt es zwischen La Orotava und Icod keinen schöneren Winkel als diesen. Die Reisenden, die hier vorbei kommen, müssen zwangsläufig anhalten, um sie von dem von der Straße geformten, natürlichen Balkon aus zu betrachten. Aber es ist aus dieser Höhe nicht vorstellbar, dass dort unten ein wahres Paradies existiert“.
  • Neben der bekannten Zuckermühle, die der Adelantado auf seinen Ländereien im Realejo baute, gab es in der Gemeinde noch weitere, wie den der Rambla de Castro, der im 16. Jahrhundert in Betrieb genommen wurde.

Das in diesem Naturschutzgebiet immer vorhandene Wasser hat dafür gesorgt, dass dies immer die grünste, fruchtbarste und reichste Gegend der ganzen Insel war. Die hier vorhandene Vegetation umfasst, neben den bereits genannten Palmenhainen, eine Reihe von Arten, die an in Leben in unwirtlicher Landschaft angepasst sind und besonders in den Küstengegenden unserer Insel vorkommen: Wolfsmilch- und Kardengewächse. Natürlich darf auch der Drachenbaum nicht fehlen, Symbol der Kanaren par exellence.

Der größte Teil der in der Rambla de Castro nistenden Vogelarten sind ab der Untergattung
endemisch, was deutlich aufzeigt, dass hier eine evolutionäre Anpassung an die
Umweltbedingungen der Insel stattgefunden hat. Hier gibt es Zonen, die für die Entwicklung der Tiere von ganz besonderer Bedeutung sind, wie etwa die Brutgebiete des Gelbschnabel- Sturmtauchers, einer Art die als bedroht gilt und im nationalen Katalog bedrohter Arten als Art von speziellem Interesse gelistet ist.